Materialien

Die besten Materialien für eine Matratze kommen aus der Natur

Eine Naturmatratze kann aus einem reinen Latexkern mit dünner Hülle darum bestehen oder komplex und vielschichtig aufgebaut sein wie ein Sandwich. Tatsächlich nennt man solche Matratzen auch „Sandwichmatratzen“. Was im Einzelnen den Latexkern verstärkt, als Auflage darauf liegt oder in den Bezug versteppt ist, wählt man beim Kauf nach den individuellen Bedürfnissen aus. Alle Materialien, die für QUL-zertifizierte Naturmatratzen verwendet werden, sind vorher im Labor getestet worden. Die Rohstoffe sind, wo immer möglich, aus biologischem Anbau oder biologischer Tierhaltung (siehe kbA/kbT-Siegel)

Kokos

Soll eine Matratze besonders fest sein, werden Kokosfasern eingesetzt. Sie werden mit Naturlatex besprüht und so zu Platten zusammengefügt, die sich elastisch dem Körperdruck anpassen können und aufgrund ihrer offenen Struktur für eine gute Belüftung des Latexkerns sorgen.

Rosshaar

Rosshaar, genauer: Rossschweifhaar, kann sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen ohne sich selbst nass anzufühlen und ist sehr elastisch. Daher eignet es sich zur Verstärkung von Matratzenkernen speziell für Menschen, die viel schwitzen.

Hanf

Hanf gehört zu den ältesten und vielfältigsten Kulturpflanzen der Erde. Viele Jahrtausende wurde er als Lieferant für Fasern, Nahrungsmittel und Medizin genutzt. Bis ins 19. Jahrhundert war Hanf neben Leinen, Nessel und Wolle der wichtigste textile Rohstoff, der mit der Industrialisierung schließlich von Baumwolle und synthetischen Fasern verdrängt wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam der Hanfanbau in Deutschland praktisch zum Erliegen, 1982 folgte sogar ein Verbot. Erst seit 1996 darf in Deutschland wieder Nutzhanf, der arm an der berauschenden Substanz THC (Tetrahydrocannibol) ist, angebaut werden. Hanf besitzt viele ökologische Vorteile: Er ist anspruchslos und wächst auf fast jedem Boden. Die Pflanzen, die bis zu 4 m groß werden, benötigen wenig Düngemittel und – selbst im konventionellen Anbau – keine Unkrautvernichtungsmittel.

Nessel/Ramie

Nessel – auch Ramie oder Chinagras genannt – gehört zur Familie der Brennnesselgewächse, das Gewebe ähnelt Leinen oder Hanf. Die Pflanze wird vor allem in Asien und Südamerika angebaut, vereinzelt auch in Europa. Wegen der geringen Elastizität und Widerstandsfähigkeit wird Nessel meist als Beimischung zu anderen Fasern (z.B. Baumwolle) verwendet. Im Anbau ist die Pflanze sogar noch anspruchsloser als Leinen: Sie benötigt auch bei konventioneller Bewirtschaftung weder Pestizide noch eine Bewässerung.

Schafschurwolle

Für QUL-zertifizierte Matratzen wird nur Schafschurwolle verwendet, d.h. die geschorene Wolle vom lebenden Schaf, die erstmalig verarbeitet wird. Sie ist besonders vielseitig einsetzbar, da die Wollfaser aufgrund ihrer Struktur hervorragend Feuchtigkeit reguliert, bei schonender Vorbehandlung selbstreinigend bleibt und gut wärmt. Sie wird zu klimaregulierenden Vliesen gekrempelt, so der Fachausdruck, liegt als Auflage über dem Matratzenkern und/oder wird mit dem Matratzenbezug versteppt.

Baumwolle

Baumwolle ist ein Allrounder und das Standard-Material für den Matratzenbezug. Sie fühlt sich glatt an, ist tendenziell eher kühlend als wärmend und kann Feuchtigkeit bis zu einem gewissen Maß binden. Wie angenehm sie auf der Haut liegt und wie anschmiegsam sie ist, hängt neben der Qualität von der Art der Verarbeitung an. Verstrickt zu Jersey ist sie sehr elastisch, als Nickyvelours weich und kuschelig, gewebt als Satin fließend und glatt. Als ‚waschbar‘ gekennzeichnete Matratzenbezüge aus Baumwolle ohne Schurwollversteppung lassen sich abnehmen und bis 60° in der Maschine waschen.

Leinen

Leinen wird vor allem dann eingesetzt, wenn die Matratze eher kühlend wirken soll, denn die Faser leitet die Körperwärme an die Umgebung ab. Wenn Baumwolle bereits klamm wird, absorbiert Leinen immer noch Feuchtigkeit ohne sich nass anzufühlen. Mit Baumwolle oder Schurwolle verkrempelt, entsteht ein gut klimatisierendes Vlies, ideal für den Sommer oder für Menschen, die selbst viel Körperhitze produzieren. Die Pflanze Flachs, aus der das feine Leinengarn gewonnen wird, kommt nahezu ohne Dünger aus und gedeiht, anders als Baumwolle, auch in Europa. Damit hat Leinen einige ökologische Vorteile gegenüber Baumwolle, ist jedoch teurer, da Flachs bei uns nach der Ernte zahlreiche langwierige, arbeitsintensive mechanische Prozesse durchläuft.

Lyocell/Tencel®

Lyocell ist keine primäre Naturfaser, sondern eine Zellulosefaser, die mittels eines chemischen Prozesses aus Naturmaterialien wie Holz gewonnen wird. Der QUL hat sich nach eingehender Prüfung entschlossen, die Lyocell-Faser mit dem Markennamen Tencel in seinen Prüfumfang aufzunehmen. Der industrielle Herstellungsprozess von Tencel® ist umweltschonend und wurde mit dem Umweltpreis der Europäischen Union ausgezeichnet. Schon bei der Gewinnung des Ausgangsmaterials wird auf Nachhaltigkeit geachtet. Tencel ®ist sehr gut feuchtigkeits- und klimaregulierend, glatt und weich und besonders für Allergiker geeignet, da waschbar bis 60°. In der Regel wird es mit einem Baumwollbezug versteppt. Dieser kann auch seinerseits schon einem Tencel® -Anteil beinhalten.

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